Ist es schädlich, mehrere Websites zu betreiben?

Fragst du dich, ob mehrere Websites dein SEO beeinträchtigen? Mehr dazu erfährst du hier auf Schwiha.de. Bleibe mit uns auf dem Laufenden!

Beeinflussen zwei Websites dein Ranking?

Wenn du dich jemals gefragt hast, ob der Betrieb von zwei Websites deine Suchmaschinen-Rankings negativ beeinflussen kann, bist du nicht allein. Diese Frage ist besonders relevant, wenn beide deiner Seiten ähnliche Inhalte behandeln.

Zwei Websites, ein Dilemma?

Das Hauptproblem ist nicht die Anzahl der Websites an sich, sondern wie diese verwaltet und gepflegt werden. Googles John Mueller hat klargestellt, dass das bloße Vorhandensein mehrerer Websites nicht direkt zu einer Ranking-Verschlechterung führt.

Die Herausforderung liegt vielmehr darin, mehrere Seiten gleichzeitig auf hohem Niveau zu halten. Wenn deine Kapazitäten begrenzt sind, könnten die Qualität und der Mehrwert deiner Seiten darunter leiden.

Qualität vs. Quantität

Es ist durchaus möglich, mehrere hochwertige Websites zu verschiedenen Themen zu führen, insbesondere wenn ein Team dahintersteht. Das Problem tritt auf, wenn alle Websites das gleiche Thema abdecken und eher mittelmäßigen Inhalt bieten, anstatt eine einzige, autoritative Quelle zu bilden.

Hintergrund

Wann zwei Websites sinnvoll sind – und wann nicht

Es kommt nicht auf die Anzahl an, sondern auf Ziel, Zielgruppe und Pflegeaufwand. Zwei getrennte Auftritte können sinnvoll sein, wenn sie klar unterschiedliche Zwecke erfüllen – und du beide dauerhaft hochwertig betreuen kannst.


Gute Gründe für zwei Websites

  • Völlig unterschiedliche Zielgruppen/Angebote: z. B. B2B (Industrieleistungen) vs. B2C (Onlineshop).

  • Regionen/Sprachen mit eigener Positionierung: z. B. DACH vs. UK mit abweichenden Services, Preisen, Referenzen.

  • Brand-Architektur: Dachmarke + eigenständige Produktmarke mit eigener Tonalität und Community.

  • Technische Gründe: App-Dokumentation/Developer-Portal getrennt vom Marketing-Auftritt.


Schlechte Gründe für zwei Websites

  • „Wir wollen doppelt ranken“ (führt oft zu Kannibalisierung).

  • Kopien derselben Inhalte auf zweiter Domain (wirkt dünn/unnatürlich).

  • Ressourcen reichen nur für mittelmäßige Pflege auf beiden Seiten.

Technische Leitplanken, wenn du zwei Websites betreibst

  • Klare Positionierung & Keyword-Map: Jede Domain bekommt eigene Themen/Intentionen. Keine Doppelartikel.

  • Interne Signale trennen: Eigene Sitemaps, getrennte Search-Console-Properties und GA4-Datenströme.

  • Canonical/Noindex bei Syndizierung: Wenn du ausnahmsweise Inhalte übernimmst (z. B. Pressebereich), setze rel=canonical auf das Original oder noindex auf die Kopie.

  • Hreflang nur bei echten Sprach-/Ländervarianten derselben Inhalte (sonst weglassen).

  • Sauberes Cross-Linking: Moderat, nur dort verlinken, wo es Nutzer:innen weiterhilft (z. B. „Zum Shop“ / „Zur Beratung“).

  • Brand-Klarheit: Logos, Kontakt, Rechtstexte (Impressum/Datenschutz) pro Domain eindeutig.

Praxisbeispiel: „Nordlicht Holz“ – Manufaktur & Shop

Ausgangslage: Eine Schreinerei fertigt individuelle Einbauschränke (Projektgeschäft) und verkauft zugleich Serien-Regale (E-Commerce). Beide Zielgruppen landeten auf einer gemeinsamen Seite – viele Absprünge, unklare User-Journeys.




Ergebnis (typisch nach 8–12 Wochen): Weniger Kannibalisierung, höhere Conversion auf beiden Seiten; klarere Leads auf Domain A, höherer Warenkorb im Shop.

LÖSUNG:
Domain A (Service): nordlicht-holz.de – Portfolio, Prozess, Referenzen, Anfrage-CTA. Inhalte: Ratgeber „Aufmaß Dachschrägen“, Case-Stories, lokale SEO.
Domain B (Shop): shop.nordlicht-holz.de – Kategorieseiten, Produktdetailseiten, Checkout. Inhalte: Produktvergleiche, Lieferzeiten, Montagevideos.
Trennung & Brücken: Auf Service-Artikeln nicht auf Einzelprodukte zielen; stattdessen „Kennenlerngespräch buchen“. Im Shop nur gezielte Teaser zur Maßanfertigung („Nicht fündig geworden? Maßlösung anfragen.“).

Wenn du lieber eine starke Website willst

  • Cluster sauber aufbauen: Leitseite + Unterseiten je Thema, interne Verlinkung, klare CTAs.

  • Segmentierung in der IA: Navigation für B2B/B2C, Branchen-Landingpages statt Zweitdomain.

  • Inhaltsbreite statt Domainbreite: Tiefe Ratgeber, Cases, Tools – alles auf einer Domain bündelt Autorität.


Migrationshinweis (falls Zusammenlegung)

  • 301-Mapping von jeder alten URL zur besten neuen Zielseite.

  • Alte und neue Sitemaps parallel ausliefern (kurzzeitig) und in der Search Console einreichen.

  • Tracking vor dem Umschalten testen; Ranking/Traffic 4–8 Wochen beobachten.



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Fazit

Es ist weniger die Anzahl der Websites, die ein Problem darstellt, sondern wie du diese pflegst. Wenn du langfristig nicht die Kapazitäten hast mehrere Seiten hinsichtlich Suchmaschinenoptimierung und Content Marketing zu betreuen und aktuell zu halten, konzentriere dich auf die Qualität und Relevanz einer Website, um deinem Publikum den größten Nutzen zu bieten.

Roadmap